2023: Altbekannte Sieger auf dem Oberbühl
Ein eidgenössisches Duo und ein paar heisse Aussenseiter traten am diesjährigen Oberbühl-Schwinget bei den Aktivschwingern in die Zwilchhosen. Am Ende siegte dann aber doch einer der beiden Eidgenossen. Der Emmentaler Christian Geber (Röthenbach im Emmental) gewinnt nach 2010 den Oberbühl-Schwinget im Jahr 2023 zum zweiten Mal. Der 32-jährige bezwang im finalen Gang des Tages den Melchnauer Zweifachkranzer Severin Staub nach 40 Sekunden bereits im zweiten Zug mit Kurz. Der 112kg schwere Koloss musste die Punkte einzig im Anschwingen mit dem Luzerner Gästeschwinger Marco Heiniger (Menznau) teilen. Danach liess der erfahrene Spitzenschwinger nichts mehr anbrennen und reihte vier Siege aneinander, was ihn schliesslich den Einzug in den finalen Gang des Tages ermöglichte. Der Festsieger führte die Rangliste, mit einem halben Punkt Vorsprung auf seinen Klubkollegen Fritz Ramseier (Süderen), klar an. Auf dem Oberbühl reichten sich am Samstag 52 Schwinger aus den Kantonen Bern und Luzern die Hände. 400 Zuschauerinnen und Zuschauer wohnten dem heimeligen Schwingfest in herrlicher Natur-Atmosphäre bei.
Severin Staub mit starkem Freiluft-Auftakt
Der Schlussgangverlierer Severin Staub (Melchnau) präsentierte an seinem Freiluft-Auftakt auf dem Oberbühl eine phänomenale Leistung (Rang 5a). Zumal war es der erste Schlussgang, welcher der Oberaargauer als Aktivschwinger bestreiten konnte. Er musste sich einzig im finalen Gang des Tages vom Festsieger Christian Gerber den Rücken abputzen lassen. Der 20-jährige Zweifachkranzer brachte am Huttwiler Klubschwinget vier Gegner mit dem Rücken voran ins Sägemehl. Im Anschwingen fand er gegen Peter Gerber (Hergiswil bei Willisau) bereits am Samstagvormittag sein erstes Siegesrezept. Mit dem zweiten angetretenen Eidgenossen auf dem Oberbühl, Dominik Gasser (Süderen), musste Severin Staub im zweiten Gang die Punkte teilen. Michael Reinhard (Wasen im Emmental), Lukas Schmidiger (Hergiswil bei Willisau) und auch Fritz Ramseier (Süderen) bettete der Aktivschwinger vom Schwingklub Langenthal allesamt mit dem Rücken voran ins Sägemehl. Der Freiluft-Auftakt ist für den Melchnauer also mehr als geglückt und dürfte noch länger in seiner Erinnerung bleiben.
Walterswiler Zwillingsbrüder mit unterschiedlicher Leistung
Punktegleich rangierte der an diesem Tag erfolgreichste Sumiswalder-Athlet Fabian Aebersold (Walterswil/Rang 5b). Der 19-jährige setzte auf dem Oberbühl ein erstes Ausrufezeichen in der erst vor kurzem begonnen Schwingfestsaison. Der Landwirt brachte mit Jan Blaser (Deitingen), Roger Aebi (Rohrbach) und den beiden Huttwiler Athleten Dominik Hodel (Huttwil) und Florian Zürcher (Gondiswil) vier Gegner zum Fallen. Einzig an einem Luzerner biss sich der Emmentaler die Zähne aus. Diese Niederlage musste Fabian Aebersold nämlich am frühen Nachmittag gegen Simon Achermann (Willisau) einstecken. Der fünfte Gang mit dem starken Eidgenossen Dominik Gasser (Süderen) endete gestellt. Der Zweifachkranzer überzeugte mit seiner Leistung vollumfänglich. Sein Zwillingsbruder Adrian war mit lediglich zwei Siegen und einem wahren «Gestellten-Festival» von gleich vier Duellen weniger erfolgreich (Rang 12a). Zwar verlor der Emmentaler kein Duell, kam aber trotzdem nicht auf Touren.
Eriswiler und Gondiswiler Athlet überzeugen
Mit einer starken Leistung ist auch André Rossier (Eriswil) aufgefallen. Der Langenthaler Athlet bodigte vier seiner sechs Gegner souverän (Rang 6a). Im Anschwingen stellte der ehemalige Huttwiler Athlet mit Silvan Galli (Zollbrück). Einzig vom späteren Festsieger Christian Gerber musste sich der Eriswiler im fünften Gang den Rücken abputzen lassen. Für den 20-jährigen die bislang stärkste Leistung an einem Schwingfest der Aktiven. Florian Zürcher (Gondiswil) war an seinem «Heimfest» dreimal siegreich und kassierte dafür in allen Duellen die Höchstnote von 10.00 Punkten (Rang 8a). Ein weiterer Gang endete mit einem Unentschieden. Auch er überzeugte das Publikum mit seinem schwingerischen Können. Punktegleich und ebenso mit drei gewonnenen Duellen und einem Remis rangierte Martin Sommer (Häusernmoos im Emmental) auf Rang 8b. Die Huttwiler Gebrüder Dominik und Jonas Hodel rangierten in der Schlussabrechnung punktegleich und teilten sich den 10. Rang. Beide konnten an ihrem «Heimfest» drei Siege verbuchen.