9. Frauen- und Meitlischwingfest 2021

Endlich schwingen auch die Frauen wieder

Überlegen gewinnt Isabel Egli aus Steinhuserberg das Frauen- und Meitlischwingfest in Huttwil. Nach einer fast zweijährigen Corona- bedingten Pause konnten die weiblichen Athletinnen endlich wieder Wettkämpfe bestreiten. Ben Baumgartner aus Huttwil und Fabienne Heutschi aus Kleindietwil kamen in den Genuss ihres ersten Zweiges.

Von Yanick Kurth

Die Pause war lang. Die Frauen und Meitli standen im September 2019 in Menznau das letzte Mal an einem Schwingfest in den Zwilchhosen. Seither haben die weiblichen Athletinnen, aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie, keine Wettkämpfe mehr bestreiten können. Umso freudiger war die Stimmung in Huttwil. Die Frauen und Meitli sind froh, endlich wieder an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen. Da jedoch während der Corona-Pause nicht alle die gleichen Trainingsmöglichkeiten hatten, hat der Verband an seiner letzten Sitzung entschieden, für die Feste im Jahr 2021 keine Kränze abzugeben und somit keine Jahreswertung zu machen. Jedoch wird für den Nachwuchs die Zweigabgabe gemacht. Diese konnten schon viel früher trainieren. «Wir wollen so den Anreiz schaffen, dass sich viele Mädchen anmelden und um das Eichenlaub kämpfen werden. Wir hoffen auch, dass uns der Nachwuchs dadurch erhalten bleibt. Jedoch gibt es hier auch keine Jahreswertung, sprich keine goldenen, silbernen und bronzenen Zweige», sagt die Medienchefin Natalie Siffert. 

Huttwiler Athletinnen im Mittelfeld

Isabel Egli (Steinhuserberg) bezwang im Schlussgang die Bernerin Franziska Ruch (Eriz) nach 5:30 Minuten mit innerem Haken. Egli wurde mit einem Punkt Vorsprung auf die Zweitplatzierte klare Festsiegerin. Sara Leuenberger (Ufhusen) und Yolanda Geissbühler (Eriswil) klassierten sich punktegleich auf Rang 6b, respektive Rang 6c. Leuenberger startete am Sonntagmorgen mit zwei Niederlagen ins Schwinggeschehen. Erst danach konnte die Ufhuserin erste Siege verbuchen (drei Siege und ein Unentschieden). Ihrer Klubkollegin Yolanda Geissbühler lief es ähnlich. Die Eriswilerin verlor im Anschwingen und musste sich im zweiten Gang mit einem Unentschieden begnügen. Danach konnte die gelernte Köchin drei Gegnerinnen auf den Rücken legen. Im sechsten Gang musste sie sich von ihrer Gegnerin den Rücken putzen lassen. Die dritte Aktivschwingerin vom Schwingklub Huttwil, Carmen Zürcher aus Gondiswil, kam an ihrem «Heimfest» auf zwei Siege (Rang 11a).

Erste Zweige erhalten

In der Kategorie «Zwergli», also den kleinsten Athletinnen und Athleten, gab es für den organisierenden Schwingklub Huttwil zwei kleine «Highlights». Fabienne Heutschi aus Kleindietwil und Ben Baumgartner aus Huttwil kamen in den Genuss von ihrer ersten Auszeichnung. Weiter bestritten sie ihr erstes Schwingfest. Die Freude bei den beiden war demnach riesig. Fabienne Heutschi verlor im Anschwingen beide Gänge. Danach drehte die Kleindietwilerin voll auf und sicherte sich vier Siege. In der Schlussabrechnung resultierte sie auf Rang 5b. Ihr Klubkollege Ben Baumgartner aus Huttwil katapultierte ebenfalls vier Gegner mit dem Rücken voran ins Sägemehl (Rang 7b). Der «Blumenstädter» wies jedoch einen halben Punkt weniger auf als seine Klubkollegin und platzierte sich noch haarscharf in den begehrten Zweigrängen. In den Kategorien «Meitli 1» und «Meitli 2» schaffte keine regionale Schwingerin die Auszeichnung.

Bereits am Samstag wieder im Einsatz

Das Frauen- und Meitlischwingfest auf dem Oberbühl fand offiziell ohne Zuschauerinnen und Zuschauer statt – trotz des Entscheids des Bundes von Mitte Woche, wonach Veranstaltungen mit mehr als 10’000 Personen ab Samstag möglich wären. Der Organisator hat sich wegen den vorherigen und härteren Bestimmungen, die wegen der Corona-Krise bis am Freitag um Mitternacht noch galten, gegen ein Publikum entschieden. Die Auflagen für ein kleines Fest mit Zuschauerinnen und Zuschauer, wären zu gross gewesen. «Der jüngste Entscheid des Bundes kam sehr kurzfristig für unser Fest und wir hatten kaum mehr handelsspielraum», so der Veranstalter. Dennoch wohnten dem Schwingfest hauptsächlich Familien und Verwandte der Athletinnen bei. Bereits am kommenden Samstag stehen die Frauen und Meitli in Couvet/NE an einem nächsten Schwingfest im Einsatz.