Dominik Ruch mit drittem Kranz
Oberaargauisches Schwingfest 7. Juni 2025 in Inkwil.
Da etliche der ganz bösen Berner Athleten am Stoos-Schwinget in den Zwilchhosen standen, waren sie am Oberaargauischen Schwingfest in Inkwil nicht zugegen. So mancher junger Kranzschwinger witterte daher die Chance, durch die etwas weniger stark besetzte Konkurrenz, einen Spitzenrang und heiss begehrtes Eichenlaub ergattern zu können. In den Zwilchhosen standen nämlich «nur» gerademal acht Eidgenossen. Knapp 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Oberaargauischen Schwingfest in Inkwil die packenden Zweikämpfe der 175 angetretenen Athleten. Die heftigen Wetterkapriolen in den Wochen zuvor haben die Aufbauarbeiten zusätzlich erschwert und auch am Festtag selbst, kamen bei den Besuchenden etwa die Regen-Pelerinen immer wieder mal zum Einsatz. Im Schlussgang bezwang der junge Stern am Berner Schwingerhimmel, Michael Moser (Biglen) den erfahrenen Eidgenossen Bernhard Kämpf (Sigriswil), nach beidseitigem hin und her mit innerem Haken. Ein besonderes und letztes Schwingfest erlebte der Oberaargauer Speaker André Ingold. Mit seiner Stimme hat er in den letzten 23 Jahren knapp 150 Schwingfeste begleitet. In Inkwil wurde er vor Heimpublikum gebührend verabschiedet. «Wann kann man besser aufhören, als vor der eigenen Haustüre», meinte er.
Dominik Ruch trat ein drittes Mal vor die Ehrendamen
Punktegleich und ebenso mit vier bezwungenen Gegnern grüsste der Huttwiler Athlet Dominik Ruch (Eriswil) vom Rang 6d. Der 21-jährige Dachdecker fand seine Siegesrezepte aus den Zweikämpfen mit Sven Klossner (Horboden), Noa Inäbnit (Rüschegg Heubach), Urs Meier (Erlenbach im Simmental) und dem gefürchteten Berner Oberländer Simon Graf (Schwanden). Der Oberaargauer, welcher in seiner Freizeit immer wieder mal auch als Jäger durch die Wälder streift, musste zweimal gegen einen Eidgenossen antreten. Im zweiten Duell unterlag Dominik Ruch dem Emmentaler Dominik Gasser (Süderen) und im letzten Gang Curdin Orlik (Thun). «Der Erfolg, wie auch der Kranz kamen für mich eher überraschend, da ich vor kurzem noch an einer Schleimbeutel-Entzündung der Schulter litt», erzählt der Eriswiler. «Ich war stolz, im fünften Gang Simon Graf, der als harter Gegner gilt, auf den Rücken zu legen», freute sich Dominik Ruch weiter. Nach dem fünften Gang hatte der junge Sportler, welcher von den Zuschauerinnen und Zuschauern oft an seinen Verbrennungsnarben an der linken Hand und am Hals erkannt wird, seinen dritten Kranz bereits auf sicher. «Ich erhoffe mir in dieser Saison die Teilnahme für das ESAF in Mollis», sagt Ruch abschliessend.
Auf dem Bild: Sämtliche Huttwiler Athleten, die in Inkwil im Sägemehl standen. In der Mitte stehend der Kranzgewinner Dominik Ruch, links aussen der Kampfrichter Martin Meer und rechts aussen der Kampfrichter Thomas Reist. Am Boden liegend der Technische Leiter Marcel Walther.